Tagebuch einer Charakter-Entwicklung

2016 / ein Techniker


2. Spieltag

Story


Die USS Primus One - Erste Mission

Der Flug zum Trockendock endete viel zu schnell. Der Blick auf die Raumstation, das Trockendock und die verschiedenen Raumschiffe war für jedes Mitglied der Brückencrew der bisherige  Höhepunkt des Tages.

 

Überall im Shuttlehangar standen die ankommenden Crewmitglieder herum, darunter viele der Kadetten.

"Sir, ich werde einchecken und mich dann auf den Weg zur Brücke machen. Wir sehen uns dann oben", teile ihm Flores mit.

 

"Gut, Kadett Flores. Sie können wegtreten.", erwiderte Decimus.

"Kadetten Razkii, T´Vrell, Morek, Zarva, Moss und Potter !  Fähnrich Riska wartet am Turbolift auf sie und weist ihnen die Quatiere zu. Anschließend begeben sie sich sofort auf ihre Posten. Captain Taggart erwartet sie kurzfristig einsatzbereit", informierte Lt. Brikkars die Brücken- crew, "sie können wegtreten."

 

"Ist der Erste Offizier, Kadett Primus of Ten schon da ?", fragte sie anschließend nach und blickte sich um.

 

"Hier, Lieutnant", machte Decimus auf sich aufmerksam.

"Prima, Sir. Willkommen auf dem Schiff. Ich habe Anweisung von Captain Taggart für sie. Er erwartet sie sofort auf der Brücke. Ihr Gepäck wird zu ihrem Quartier gebracht. Der Turbolift hinter mir bringt sie direkt zur Brücke", wies ihn Lt. Brikkars ein.

 

"Gut. Mache mich auf den Weg. Danke", antwortete Decimus, nickte ihr zu und machte sich auf den  Weg zum Turbolift.


Decimus blickte sich kurz um und ging dann zum Kommandosessel des Captains.

 

"Captain Taggart, melde mich wie befohlen auf der Brücke zum Dienst !", wandte er sich an Taggart.

 

"Ah, Nummer Eins, prima, dass sie da sind. Sobald die Brückencrew voll- zählig ist, machen sie Meldung", befahl Taggart.

"Aye, Captain ...

Captain, Nummer Eins ?", fragte Decimus über diese Anrede verwundert nach.

Taggert schmunzelte: "Zu Beginn meiner Karriere hatte ich mit einem Captain zusammengearbeitet, der seinen ersten Offizier immer so nannte.

Als meine Nummer Eins erwarte ich von Ihnen, dass meine Befehle ausgeführt werden und sie mir mit Rate zur Seite stehen !"

 

Decimus inspizierte einige der Konsolen und prüfte diverse Daten, während er auf die Ankunft der Brückencrew wartete. Wieso hatte ihn der Captain sofort kommen lassen und die restliche Brückencrew zuerst die Quatiere beziehen lassen ?  War dies seine erste Lektion für seine Nummer Eins ?

Nun, dachte er sich, dass werde ich wohl erst wissen, wenn ich den Captain besser kenne.

 

Dann trafen die Crewmitglieder innerhalb kürzester Zeit ein ...

 

"Fähnrich, ich bin Decimus of Ten, die Nummer Eins des Captains - wir wurden uns noch nicht vorgestellt ...", sprach er den Fähnrich an.

 

"Sir, Fähnrich Teman, taktischer Offizier", stellte sich dieser vor, "willkommen an Bord."

"Freut mich Fähnrich", erwiderte Decimus.

 

"Kadett Flores, alles bereit ?"

 

Flores blickte kurz von ihrer Konsole auf: "Aye, Sir. Abflugbereit !"

 

"Kadett Morek, sind sie bereit ?"

 

"Alles klar, Sir, kann losgehen", bestätigte Morek.

 

"Sir, Kadett Moss ist einsatzbereit !", bestätigte Moss unaufgefordert.

 

"Gut, Kadett, weitermachen", erwiderte Decimus.

 

"Kadett Potter, sind ihre Konsolen einsatz-bereit, um das Schiff auf Kurs zu bringen?", fragte Decimus die junge Frau am Steuer-mannpult.

 

"Ja, Sir. Nur ein Befehl und ich gebe unserem Kleinod die Sporen", antwortete Potter gutge-launt.

 

"Nun, Kadett Razkii, haben sie sich mit den Sicherheitsprotokoll der USS Primus One vertraut gemacht und sind sie bereit, jederzeit zum Schutz des Schiffs ihr Leben einzusetzen?", hakte Decimus nach. Er hatte Razkii´s lasche Einstellung zum Trainingsflug nicht vergessen.

 

"Sir, ja, volle Einsatzbereitschaft liegt vor", antwortete Razkii stramm.

 

"Kadettin T´Vrell, sind sie voll einsatzbereit?", fragte er die Vulkanierin.

 

"Aye, Sir. Können starten", bestätigte sie kurz.

 

"Kadettin Zarva, ist der Maschinenraum bereit für unsere Mission?", erkundigte er sich bei der Leitenden Technischen Offizier.

 

"Sir, die Maschinen sind voll betriebsbereit und warten nur darauf, uns auf Warp zu beschleunigen!", bestätigte sie.

 

"Captain, die Brücke meldet komplette Einsatz-bereitschaft und erwartet Ihre Kommandos !", meldete er Captain Taggart wie gewünscht.

 

Taggart nickte zufrieden:

"Zunächst müssen wir aus dem Trockendock. Erfragen sie Freigabe von der Kontrolle und schließen sie die Tore der Shuttlerampe. Deaktivieren sie dann die Traktorveranke-rung."

"T`Vrell, holen sie von der Verkehrskontrolle die Freigabe für die Primus One zum Verlassen des Trockendocks ein !", befahl er der Kommunikationsoffizierin.

 

"Aye, Sir ... Verkehrskontrolle der Erde bestätigt Freigabe !"

"Shuttlerampe schließen !", befahl Decimus.

 

"Sir, Shuttlerampe wird geschlossen", bestätigte Flores ...

"Shuttlerampe ist geschlossen, Sir !"

"Sehr gut Nummer Eins", lobte Taggart die Vorgehensweise.

 

"Kadettin Potter, warten sie, bis ich die Traktorverankerung gelöst habe!", befahl Decimus dem Steuermann der Primus One.

 

"Aye, Sir", bestätigte sie.

Decimus begab sich an seine Arbeitskonsole und löste die Verankerung.

"Captain, Verankerung gelöst, Shuttlerampe geschlossen und Freigabe zum Abflug wurde erteilt !", bestägte Decimus den Abschluss des Befehls.

"Potter, steuern sie uns mit ein Viertel Impuls aus dem Trockendock !", befahl Taggart den Abflug.

 

Decimus wandte unvermittelt ein:

"Captain, darf ich sie daran erinnern, dass die Sternenflottenvorschriften in der Nähe des Raumdocks nur den Einsatz von Schubdüsen erlauben !?"

 

"Erstklassig, Nummer Eins. Ich wollte nur prüfen, ob sie voll dabei sind", antwortete Taggart grinsend. Decimus speicherte für sich ab, dass er mit kleinen Stolperfallen des Captains rechnen musste.

 

"Potter, steuern sie uns raus, Düsen auf Maximum", korrigierte Taggart nun den Befehl an den Steuermann.

 

Langsam bewegte sich die Primus One aus dem Trockendock, gleich einem Rennpferd, dass seiner Startbox zugeführt wurde. Unter den Kadetten auf der Brücke stieg die Spannung.

Potter steuerte das Schiff mit einer sanften Kurve vom Trockendock und der Raumstation weg in Position für die Beschleunigung auf Warpgeschwindigkeit.

"Captain, bereit für Impulsgeschwindigkeit", meldete Potter, als die Primus One ausreichend Abstand zur Raumstation hatte.

"Gut Potter, dann legen sie mal ein paar Kohlen nach - volle Impulsgeschwindigkeit. Kurs auf das erste Ziel der Navigationsliste. Volle Warpgeschwindigkeit, sobald zulässig !", ließ Taggart Potter wissen.

 

Als die Primus One auf Warp 5 beschleunigte, spürten alle, wie kurz ein leichtes Zittern durch das Schiff lief. Sie flogen die dritte Stunde auf Maximum-Warp, als T´Vrell sich zu Wort meldete ...

"Captain !  Eingehendes Notrufsignal ! - Es kommt von dem Föderationschiff ´Break Even´. Sie reagieren nicht auf meinen Ruf. Kommunikation scheint Offline. Es wiederholt sich nur ständig die Audiomeldung eines Warpkern-Zwischenfalls", medete T´Vrell sachlich.

 

"In Ordnung", bestätigte Taggart, "Nummer Eins, sie haben den Notruf gehört. Wie würden sie jetzt vorgehen ?"

 

"Sir, ist dies ein Test und gehört zur  Trainingsflugübung ?", fragte Decimus nach.

 

"Keinesfalls, Nummer Eins. Dies ist ein realer Notruf. Wir sind das nächste Schiff, dass der Break Even helfen kann, also tun wir das !"

stellte Taggart mit ernster Stimme klar.

 

"Nun Sir, ich fand merkwürdig, dass sie die Nachricht nur als Audio gesendet haben. Ein Warpkernzwischenfall sollte ihr Kommunika- tionsfeld in keiner Weise beeinflussen !"

 

"Gut, Nummer Eins. Wozu würden sie jetzt raten ?", forderte Taggart seinen Ersten Offizier auf, seine Gedanken mit ihm zu teilen.

"Captain, ich empfehle die Schild hochzufahren. Sicher ist sicher. Roter Alarm und Bereitmachen der Waffen wäre zum jetzigen Zeitpunkt noch überzogen. Für eine lange Sondierung der Lage bleibt jedoch keine Zeit. Ein Warpkern-zwischenfall könnte auch auf einen Warpkern- bruch hinauslaufen. Wir müssen schnell zur Stelle sein !", bewertete Decimus die Lage.

 

"Erstklassig, Nummer Eins. Die Schilde zu stärken ist eine wichtige Vorsichtsmaßnahme!",  bestätigte Taggart.

"Ja, Sir. Es könnte auch eine Falle sein."

 

"Ich mag ihre Denkweise, Nummer Eins. Kommandozentrale, Schilde hochfahren! Gefechtsstand, Kampfbereitschaft, aber noch keine zusätzliche Energie auf die Waffen! Sicherheit, alle Mann in Bereitsschaft versetzen! - Nummer Eins, setzen sie sich. Ich kann sie ja nicht die ganze Mission stehen lassen", befahl Taggart routiniert.

"Aye, Captain", sprach Decimus, während er auf dem Sessel des Ersten Offiziers Platz nahm.

 

"Captain, kommen gleich in Transporter-

reichweite zur Break Even", meldete Potter von der Steuermann-Konsole.

 

"Gut Potter. Sobald wir in Reichweite für den Transporter sind, voller Stopp. Wir wollen nicht unnötig nahe, da auch die Gefahr eines möglichen Warpkernbruchs im Raume steht", erwiderte Taggart.

"Nummer Eins, gehen sie runter in den Transporterraum. Sie führen das Erkundungsteam zur Break Even an. Ein Team wird sich mit ihnen dort treffen."

 

"Aye, Captain. Bin schon unterwegs", bestätigte Decimus und ging schnell zum Turbolift.

 

"R´raak, der Transporter-Chef, wird sie dann weiter einweisen, Nummer Eins", schloss Taggart an.

 

"Aye, Captain", und schon war Decimus im Turbolift ...

 

"R´raak, hier spricht der Erste Offizier, Decimus of Ten, geben sie mir ein Update. Wir sollten inzwischen auf Transporter-Reichweite heran sein. Können sie bestätigen ?", fragte Decimus über seinen Kommunikator nach.

"Sir, etwas stört meine Scans. Wir sind nahe genug für einen Transport, aber ein massives Störsignal blockiert den Transporter, seit wir auf Reichweite sind. Das ist ungewöhnlich. Versuche das Problem umgehend zu beheben.  -

SIR !  Eingehender Transport von außerhalb ... und nicht von der Break Even !", antwortete der Transporteroffizier beunruhigt.

 

 

Plötzlich materialisierte sich ein Überfalltrupp der Klingonen im Transporterraum.

Ihr Anführer, nahe dem Kampfrausch,  schrie laut seine Befehle:

"Dieses Schiff ist nun Eigentum von Captain Kadek von der IKS Chat !  Weg von der Transporterkonsole. Waffen fallen lassen und umgehend ergeben."

"R´raak, was ist da los. Bitte melden ... R´raak !", fragte Decimus vehement nach, doch es kam keine Antwort mehr aus dem Transporterraum.

Decimus erkannte mit langjähriger Kampf-erfahrung, dass hier etwas überhaupt nicht richtig lief, ja vermutlich etwas schlimmes geschehen war.

Was sagte R´raak noch zuletzt, etwas von einem  eingehenden Transport von einem dritten Schiff !?!

Decimus ergriff seine Phaserpistole und machte sich kampfbereit. R´raak hätte geantwortet, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre ...

"Captain an alle ! Überall auf dem Schiff werden klingonische Transportersignaturen gemeldet. Disruptorfeuer im Transporterraum. Wir werden überfallen. Alarmstufe ROT !  Die gesamte Sicherheit zum Einsatz mit Vollbewaffnung und Feuererlaubnis. Die gesamte Mannschaft soll sich bewaffnen. Bekämpft die Eindringlinge !", richtete sich Captain Taggert über die Kommuni-kationsanlage an die ganze Mannschaft der Primus One.

Dann wandte er sich über seinen Kommunikator an Decimus:

"Nummer Eins, können sie mich hören ?"

"Aye, Captain, kann sie hören und konnte auch ihre Durchsage an die Mannschaft verstehen !", bestätigte Decimus umgehend, "wie kann ich helfen? Bin gleich im Transporterraum und kampfbereit !"

 

"Nummer Eins, machen sie Halt an einer Waffen-kammer und besorgen sie sich schwere Waffen für sich und alle Sicherheitsleute, derer sie habhaft werden können. Schalten sie die Eindringlinge aus!"

 

"Aye, Sir. Nichts lieber als das !"

 

"Captain, was ist mit dem feindlichen Schiff ?", fragte Decimus nach, während er aus dem Turbolift trat und zur nächsten Waffenkammer lief.

 

"Nummer Eins, noch haben wir die Kontrolle über unsere Waffen. Sie kümmern sich um die Decks, ich mich um das Feindschiff. Taggart Ende !", erwiderte der Captain.

Während Decimus zur nächsten Waffenkammer lief, sprach er über den Kommunikator zum Sicherheitsteam:

"Erster Offizier an Sicherheitsteam. Alle Mann zu den Waffenkammern. Schwere Waffen sind frei- gegeben. Maximaler Gewalteinsatz genehmigt. Zuerst die noralgischen Punkte des Schiffs sichern. Rückmeldung bei mir !"

Zwei Mannschaftsmitglieder erwarteten Decimus bereits an der Tür zur Waffenkammer. Ein Andorianer rief ihm zu:

"Sir, sie müssen die Waffenkammer entriegeln. Wir verfügen nicht über den nötigen Code."

"Ich werde nun die Waffenkammer öffnen. Nehmen sie sich Gewehre und folgen sie mir anschließend. Sie bleiben hinter mir und decken meine Flanken und schießen erst, wenn ich das Feuer eröffne, es sei denn, wir werden aus der Flanke oder dem Hinterhalt angegriffen. Bekommen sie das hin ?", instruierte er die Männer.

"Aye, Sir !"

"Ja, Sir !"



"Männer, Waffen auf tödlich einstellen und dann mir nach. Zuerst schauen wir in den Transporterraum. Also, los jetzt !", befahl Decimus.

Daraufhin traten sie zurück in den Gang und wandten sich rechts den Gang hinunter. Doch kaum setzten sie sich in Bewegung, tauchten Klingonen auf ...

"Männer, sucht Euch etwas Deckung oder geht in die Hocke während des Feuer-gefechtes. Klingonen freuen sich über große Ziele. Den Gefallen wollen wir ihnen doch nicht machen, einver-standen?! - Hey, Andorianer, ich sagte doch sie sollen sich hinter mir halten !", wies er seinen Begleitern zurecht.

"Aye Sir", antwortete der Andorianer, mit dem sein Kampfgeist durchgegangen war.

Inzwischen hatten die Klingonen sie gesehen, doch Decimus Truppe brachte sich rechtzeitig in Feuerstellung und setzten ruhig ihre Schüsse, während die Klingonen ungestühm auf sie zu rannten.

Obwohl die Klingonen offensichtlich über gute Personenschutzschilde verfügten, fielen sie schon bald im Gegenfeuer.

"Gut gemacht, Männer - und weiter ..."

"Vorsicht, ein weiterer Klingone stürmt heran !", warnte Decimus seine Leute.

Als ein Feuerstrahl den Klingonen an der Hüfte traf, gab es eine gewaltige Explosion. Offensichtlich hatte dieser einen Sprengsatz bei sich getragen. Die Druckwelle zerriss die Außenhülle der Primus One und sofort schlossen Kraftfelder diesen Teil des Gangs ab.

"Diese Idioten", schimpfte Decimus, "schleppen Sprengstoff mit sich rum !"

"Nummer Eins an Captain Taggart"

 

"Taggart hier, was liegt an ?", bestätigte dieser.

"Die Klingonen führen Sprengstoff mit sich. Ein Schuss führte zu einer Explosion und zerriss hier die Außenhülle!", meldete Decimus.

"Alles klar, Nummer Eins. Weitermachen", bestätigte Taggart.

Nun, die Beschädigung der Hülle war ärgerlich, stellte Decimus fest, doch er wollte eh zum Transporterraum und über den anderen Ausgang konnte er die Abschirmung des Hüllendurchbruchs umgehen.

Er wandte sich an seine beiden Begleiter: "Einer von Euch deckt unseren Rücken, der andere folgt mir in den Transporterraum!"

Sie waren kaum im Transporterraum, in dem bereits ein Sicherheitsoffizier im Gefecht mit mehreren Klingonen war, als sie diese aus der Flanke unter Feuer nahmen. Schnell streckten sie die Eindring-

linge nieder.

"Sie bleiben hier im Transporterraum und sichern ihn ab", befahl Decimus dem Sicherheitsoffizier, "wir werden weiter ins Schiff vordringen !"

"Aye, Sir. Sir, R´raak liegt hinter der Trans-porterkonsole und scheint verletzt."

Tatsächlich lag R´raak schwer verletzt hinter der Konsole und Decimus versorgte ihn sofort.

 

"Geht es euch jetzt besser, R´raak ?", fragte er anschließend nach.

"Ja, Sir, vielen Dank. Die Klingonen waren kaum an Bord, da wurde ich zum Kampf gezwungen. Ich konnte sie kurz aufhalten, doch dann nahmen sie mich von zwei Seiten in die Zange und erwischten mich", teilte ihm R´raak mit.

"Ich lasse ihnen den Sicherheitsmann hier. Ich muss mich weiter vorankämpfen. Sobald wir wieder die Kontrolle haben, suchen sie den Arzt auf, R´raak !"

"Ja Sir, ich schaffe das schon", bestätigte R´raak, "helfen sie den anderen!"

Decimus berührte seinen Kommunikator:

"Captain, Transporterraum gesichert. R´raak wurde angeschossen und von mir versorgt. Zusammen mit einem Sicherheits-offizier wird er den Transporterraum bewachen. Ich dringe jetzt weiter ins Schiff vor", informierte er Taggart.

"Gut, Nummer Eins, machen sie weiter", erwiderte Taggart.

Decimus verließ den Transporterraum durch den anderen Ausgang und umging somit das Hüllenleck.

"Folgt mir Männer, wir sind noch lange nicht fertig"

"Nummer Eins ?", rief der Captain nach Decimus.

"Aye, Captain, was liegt an ?", bestätigte er.

"Wir sind im Kampf mit einem klingonischen Marauder und versuchen ihn kampfuntaglich zu machen. Wir können uns derzeit nicht um die Hüllenbeschädigung kümmern. Es wird Zeit, dass sie zeigen, was sie auf der Akademie gelernt haben, Nummer Eins !"

 

"Sehr witzig, Captain", antwortete Decimus, "ich habe mich bereits um derartiges  gekümmert, als die anderen Kadetten noch an der Brust ihrer Mütter genuckelt haben !", stellte Decimus trocken fest, "Captain, betrachten sie die Angelegenheit als erledigt !"

 

"Gut, Nummer Eins ! Ich vergaß, dass sie schon länger an Raumschiffen rumbasteln, als ich in der Sternenflotte diene", antwortete Taggart lachend, trotz der ernsten Situation.

"Captain, werde mich zum Maschinenraum durchkämpfen, um das Problem zu beheben. Dieser muss auch angegriffen worden sein, sonst wären ihre Befehle ja schon umgesetzt worden!", stellte Decimus fest.

 

"Gut, Nummer Eins, machen sie es so !"

Als Decimus die Ebene des Maschinenraums erreichte, bestätigte sich seine Vermutung.

Hier brandete ein zäher Kampf zwischen den Klingonen und einem Sicherheitsteam.

 

"Männer, Flanke decken und vorwärts !", wies Decimus seine Begleiter an.

 

"Aye, Sir" ...

 

Kaum war der Feind niedergekämpft, da kam ein weiterer Klingonentrupp aus dem Maschinenraum.

 

Decimus wandte sich an den Sicherheitstrupp:

"Ihr sichert diesen Durchgang und den Turbolift. Deckt unseren Rücken. Wir werden uns weiter zum Maschinendeck durchkämpfen!"

Schon stürmte Decimus dem Feind entgegen.

Decimus entdeckte schnell den Offizier des Trupps und nahm ihn mit einem Spezialangriff seines Phasergewehrs unter Beschuss. Am besten gleich der Schlange den Kopf abschlagen war Decimus´s Kampfphilosophie. Kopf abschlagen oder mit einem Energiestrahl treffen, Decimus war es gleich.

Schon fiel der Offizier und die ersten seiner Männer. Danach ging es schnell zu Ende.

Als er nun die Tür zum Maschinenraum erreichte, öffnete sich diese nicht automatisch. Er überprüfte sie und stellte fest, dass sie nicht auf sanfte Art zu öffnen war.

Die Elektronik wurde von einem aufwendigen Algorithmus blockiert und Decimus hatte jetzt nicht die Zeit, diesen zu umgehen.

Also musste eine andere Lösung her ...

Entschlossen nahm er die Tür unter Feuer, um sie aufzubrennen. Er hoffte, dass es keinem Klingonen auf der anderen Seite auffiel, sonst könnte es geschehen, dass er und seine Männer sofort nach Öffnen unter schweren Beschuss gerieten.

Augen zu und durch, dachte er kurz, berichtigte sich dann jedoch selbst, Augen auf und durch ...

Endlich war die Verriegelung zerstört und er zog die Türen gegen den Widerstand auf und blickte auf einen wilden Kampf im Maschinenraum. Sicherheits- und Maschinenraumleute kämpften gegen eine Vielzahl Klingonen, welche die Kontrolle über den Maschinenraum erlangen wollten, um ihrem Schiff einen Vorteil im Raumkampf zu verschaffen.

Diesmal würde es kein schnelles Gefecht geben.

Schon erwischte es einen seiner Begleiter, als er sich unvorsichtig zu schnell in die Tiefe des Raumes wagte, ohne auf ausreichende Deckung zu achten. Die Klingonen waren geübte Schützen !

 

Doch das war Decimus auch und traf promt den Klingonen, welcher sich durch seinen Schuss auf Decimus´s Begleiter zu weit aus seiner Deckung gewagt hatte.

Decimus verinnerlichte sich den Feuerrythmus der Gegner und sprang dann voran und gelangte mit einer Rolle in Deckung, an einer strategisch guten Position. Schon fielen zwei weitere Klingonen unter seinem Feuer. Nun kam Bewegung in das bisher statische Feuergefecht. Zwei der Sicherheitsleute wagten ebenfalls einen "Ausfall" und brachten die Klingonen ins Kreuzfeuer. Weitere Gegner gingen getroffen zu Boden. Dann ging es ganz schnell und sie hatten den Maschinenraum unter Kontrolle.

"Alle Zugänge sichern !", brüllte Decimus den Sicherheitsleuten zu, "lasst keinen Klingonen mehr herein. Die anderen achten auf weitere Beams von Stoßtrupps in den Maschinenraum. Wir dürfen uns unter keinen Umständen mehr in Bedrängnis bringen lassen. Der Captain befindet sich im Raumkampf mit dem Klingonen-Marauder und muss sich auf uns verlassen können !"

Er verschaffte sich umgehend eine Überblick und erkannte die Konsolen, an denen er zu arbeiten hatte, damit das Problem mit der strukturellen Integrität behoben werden konnte.

Routiniert erledigte er die Reparatur.

"Nummer Eins, brauche sie dringend auf der Brücke. Ein Stoßtrupp der Klingonen konnte sich auf die Brücke beamen. Wir haben sie besiegt, doch haben nun Verletzte hier. Dies könnte sich jederzeit wiederholen. Mir wurde gerade gemeldet, dass unsere strukturelle Integrität wieder in sichere Bahnen gelenkt wurde. Also los, geben sie Gas und kommen sie her !", befahl Taggert unter Anspannung.

 

"Aye, Captain !", bestätige er kurz. Er merkte sofort, dass die Lage auf der Brücke ernst sein musste. Umgehend lief er Richtung Turbolift los.

"Sir, ich werde hier alles unter Kontrolle halten. Keine Sorge, es wird kein Klingone mehr den Maschinenraum übernehmen", rief ihm die truppführende Sicherheitsoffizierin T´Kira hinterher.

 

Decimus wandte ihr im Laufen noch kurz den Kopf zu:

"Zur Kenntnis genommen. Enttäuschen sie mich nicht !"

 

"Ja, Sir !"

Decimus hatte sich entschlossen, über den Turbolift im Obergeschoss des Maschinenraums zur Brücke zurückzukehren, da dieser auf direktem Wege dorthin führte.

Bevor er noch den Turbolift erreichte, kam ein Ruf von T´Vrell herein:

"T´Vrell an Ersten Offizier. Ein weiterer Stosstrupp überfällt die Brücke !  Sie bedrängen den Captain - Neeinn ... sie beamen ihn aus dem Schiff raus ... Ahhh ..."

Plötzlich brach die Verbindung mit T´Vrells Schmerzschrei ab.

 

 

Wut stieg in dem sonst so kalt kämpfenden Mann hoch.

Als sich endlich die Tür des Turbolifts wieder öffnete, schien die Brücke im ersten Moment fast völlig verlassen. Doch das täuschte, denn etliche Besatzungsmitglieder lagen verletzt auf dem Boden hinter ihren Konsolen und die meisten Klingonen waren fort.

Ein letzter von ihnen versuchte Decimus aus der Flanke heraus zu beschießen - er hätte es besser gelassen ...

Decimus sprang nach vorne, ging in eine Rolle über und feuerte währenddessen auf seinen Gegner. Der Klingone wurde schwer getroffen und prallte gegen die Wand.

Decimus legte an, zielte sorgfälltig und erledigte den letzten Feind auf der Brücke. Dann eilte er zu T´Vrells Konsole und fand sie verletzt am Boden stöhnend vor.

Umgehend kümmerte er sich um sie und die anderen schwerer verletzten Mitglieder der Brückencrew.


Flores, welche von der Brückencrew als einzige noch auf ihren Beinen gestanden hatte, rief plötzlich:

"Sir, eingehende Nachricht der Klingonen!

 

"Zeigen sie es mir ...", antwortete er.

 

"Aye, Sir. Signal wird umgeleitet auf den großen Monitor", bestätigte Flores

"Hier spricht Kadek, der ruhmreiche Captain der IKS Chot. Sie mögen meine Enterkommandos abgewehrt haben, aber mein Schiff ist immer noch getarnt und ich habe ihren Captain in meinen Händen. Sie werden uns nie finden, geschweige denn besiegen !

Sie haben keine Wahl. Ergeben sie sich sofort oder wir töten ihren Captain und vernichten ihr Schiff !"

"Kadek !! - Ich werde ihnen dies nur einmal anbieten ... Beamen sie unseren Captain zurück und entfernen sie sich mit Warp aus dem Förderationsraum ODER sie werden keine weitere Gelegenheit mehr dazu erhalten. Versprochen !", antwortete Decimus ruhig und eiskalt.

 

Überraschung trat in die Augen von Kadek:

"Ein BORG führt das Kommando auf der Brücke eines Förderationsraumschiffs ?"

 

 

"Nicht nur ein Borg, Kadek, ein befreiter Borg. Und mit dem gesamten Wissen des Borg-Kollektivs versehen, auch über klingonische Technologie durch Assimilation von Schiffen und Mannschaften  dieser schwachen Spezies !  Sie können gerne getarnt bleiben, doch unsere Waffen werden sie auch im getarnten Zustand treffen. Probieren sie es doch aus ... !", erwiderte Decimus selbstsicher.

Verunsichert wandte sich Kadek von seiner Konsole ab und begab sich in den Raum der Brücke, wo einer seiner Krieger Captain Taggart mit einer Schusswaffe im Anschlag in Schach hielt. Die Kamera an Bord des Klingonenschiff war so geschaltet, dass die Brücke auf der Primus One alles weitere verfolgen konnte ...

"Borg !  Sie vergessen, wir haben ihren Captain !"

 

Kadek trat vor Taggart und brüllte diesen an:

"Befehlen sie ihrer Mannschaft umgehend, sich uns zu ergeben, Captain. Oder wir werden sie vernichten !"

Man sah Taggart an, dass ihm bereits übel mitgespielt wude. Doch versuchte er, seiner Stimme trotzdem Kraft zu verleihen:

"Captain Kadek ... hören sie besser auf meine Nummer Eins !  Ergeben sie sich und beamen sie mich zurück, dann werden sie dies überleben ..."

Der Fausthieb in den Bauch Taggarts kam von Kadek ansatzlos:

"Ihre Wahl, Captain. Wollen sie diese Kinder für sich sterben lassen ?"

Taggart richtete sich unter Schmerzen auf und versuchte den Blick auf Decimus zu richten, auch wenn er nur erahnen konnte, wo sich die Kamera auf der Brücke der Klingonen befand:

"Nummer Eins ! ... Sie sind jetzt der Captain der Primus One !"

"Sir !? Was soll das?  Die Klingonen sind uns nicht gewachsen !  Kadek, wenn sie dem Captain auch nur noch ein Haar krümmen, werden sie es nicht mehr lange bereuen können !", sprach Decimus und seine ganz Körperhaltung wirkte sehr bedrohlich.

Doch dafür hatte Kadek keine Augen, denn Wut entbrannte in ihm über die Worte von Taggart ...

 

Er griff an seinen Waffengürtel und zog sein Mevak (1) hervor und ...

 

(1) klingonisches Kampfmesser 

zeichnet sich durch einen schmalen Spalt in der Mitte der zweischneidigen Klinge aus; brutale Waffe

 

... und bohrte es tief in den Unterleib von Taggart und stieß dabei hervor:

"phHegh tohzah !"

 

Dieser krümmte sich, als ein stechender, brennender Schmerz seinen ganzen Bauch durchfuhr. Dann fiel er auf seine Knie und schließlich auf die Seite.

Dann hauchte er mit seinen letzten Worten sein Leben aus:

"Macht ... mich ... stolz ..."

"Flores, Bild und Ton aus !", rief er zum taktischen Befehlsstand hinüber und lief zur Konsole des Wissenschaftsoffiziers.

"Aye, ... Captain !"

 

In rasender Geschwindigkeit gab er Befehle in die Konsole ein, während er ihr zurief:

"Flores, alle Energie auf die Phaserbänke, Torpedowerfer laden !"

 

"Ähm, Captain, Torpedowerfer bereits geladen, als sie sagten, sie könnten das klingonische Schiff auch treffen, wenn es getarnt wäre ...", gab Flores unsicher zu.

"Flores, war das eine Entscheidung aus dem Bauch heraus oder eine logische Schlussfolgerung ?", fragte Decimus, während er fieberhaft an der Konsole arbeitete.

 

"Captain, eine überlegte Entscheidung.", gab Flores zu.

 

"Kadett Flores, aus ihnen könnte vielleicht doch noch eine fähige Taktikerin werden ...", stellte Decimus trocken fest.

"Flores, Feuerleitlösung ermittelt und zu ihrer Konsole transferiert. Feuer frei für Torpedowerfer !", gab Decimus den Schuss-befehl.

"Sir, Torpedo unterwegs !", informierte Flores.

"Flores, Bild und Ton zum klingonischen Schiff wieder aktivieren !", befahl Decimus.

 

"Aye, Captain !", wurde bestätigt, "Verbindung steht wieder."

 

"Kadek! Würden sie lange genug leben, wäre dies nicht die letzte Lehre ihres Lebens ... eine Tarnung ist nur solange ein Schutz, wie niemand weiß, das ein getarntes Schiff dort draußen lauert ! Decimus of Ten - Ende", sprach Decimus seine Grabrede für Captain Kadek.

 

 

"Captain !", meldete Kadeks Brücken-offzier entsetzt, geradezu panisch, "direkter Torpedotreffer nahe dem Maschinenraum.  Wir müssen uns zurückziehen und Reparauren durch-führen !"

 

"Decimus, sie SUY (=Schwein, klingonische Beleidigung)  ... ich werde sie vernichten !", stieß  Kadeks hervor, bevor die Verbindung abbrach und sein Schiff verschwand.

 

"Captain, den haben wirs gegeben, doch es gab keine Detonation des Warpkerns, also ist Kadek noch irgendwo dort draußen. Vermutlich werden sie ihr Schiff reparieren und uns dann erneut angreifen. ... Sie haben sich und uns gerade einen Klingonen zum Todfeind gemacht ...", stellte Flores mit Sarkasmus in der Stimme fest, während Decimus die Situation gerade bewertete.

Dort draußen lauerte ein Negh´Var Kriegsschiff der Klingonen, ihrem Kreuzer der Marinda-Bauklasse deutlich überlegen, in Bewaffnung wie in Panzerung und Schilde. Nun war es beschädigt, doch wie lange noch ?

"Flores, kümmern sie sich um die dringensten Reparaturen. Hängen sie der Mannschaft im Nacken. Wir brauchen volle Einsatzbereitschaft, wenn die Klingonen erneut auftauchen !", erwiderte Decimus ruhig.

"Aye, Captain, schon dabei", bestätigte sie.


Ende 2. Spieltag



 

weiter mit dem 3. Spieltag ...