Tagebuch einer Charakter-Entwicklung

2016 / ein Techniker


3. Spieltag

Story


Decimus machte sich mit dem Kommandosessel des Captains vertraut. Von Zeit zu Zeit gingen die Meldungen der Mannschaft zum Reparaturfort-schritt ein.

Wo steckte das Negh`Var Kriegsschiff unter Kommando von Captain Kadek?

Haben sie Verstärkung herbeigerufen?

Es war schon so schwer genug, mit der Primus One gegen ein Kriegsschiff der Klingonen anzutreten!

 

Er überdachte die strategischen Möglich-keiten, während er auf dem Bildschirm die Überreste des Klingonen-Raiders betrachtete, in dessen Nähe eine gewaltige Plasmawolke sich langsam im Raum verteilte.

Diesen hatten sie schnell erledigen können, doch war dieses Schiff auf dem Niveau der Primus One. Kadeks Schiff war ein ausgewachsenes Kriegsschiff !

"Captain, die Reparatur-Mannschaften der Raumschiffshülle melden Fortschritt, doch die große Beschädigung durch den schweren Treffer des Negh`Var wird nicht so schnell erledigt sein.

Sie hatten das Riesenloch ja während des Kampfes selbst vor den Augen. Es wird noch etliche Stunden erfordern, die Hülle einigermaßen wiederherzustellen. Einzig die kleineren Schäden, verursacht durch die diversen Enterkommandos der Klingonen, können bald als abgeschlossen betrachtet werden", informierte Flores geflissentlich.

 

Decimus wandte sich an seinen Kommunikations-offizier: "T`Vrell, was ist mit dem Notsignal. Konnte es inzwischen versendet werden?"

 

"Nein, Captain. Die Systeme sind zwar wieder funktionsfähig, werden jedoch von einem bisher nicht identifizierbaren Störsignal abgeblockt ! Über die Sensoren ist nichts auszumachen", informierte sie ihn.

"Nicht gut, T´Vrell. Versuchen sie es weiter und fragen sie bei den Technikern nach, ob sie eine Idee haben, woran es liegen könnte!", forderte er sie auf.

"Aye, Captain!"

 

"Flores, haben sie neue Daten zum klingonischen Kriegsschiff? Können die Sensoren etwas ausmachen?"

Nach einem kurzen Moment bekam er Antwort seiner Nummer Eins:

"Captain, seit wir sie schwer getroffen haben, fiel deren Warpkern vermutlich aus. Derzeit müssen sie sich irgendwo in der Nähe mit abgeschalteten Maschinen stehen. Doch müssen auch sie den Schaden durch unseren Volltreffer erst einmal instand setzen, bevor sie uns wieder angreifen können. Aber unserer Zustand ist derzeit ja ebenfalls nicht gerade rosig ...", erwiederte Flores besorgt.

"Zarva, bitte melden!", wandte sich Decimus an den Maschinenraum.

"Hier Zarva, Captain", bekam er promt Antwort.

"Zarva, machen sie aktuellen Schadensbericht!"

"Captain, die Systeme sind erst seit kurzem wieder Online. Es laufen gerade einige Diagnose-programme. Noch haben wir keine Rückmeldung. - Melde mich, sobald ich ein Resultat habe", machte Zarva ihren Bericht.

"Ok, weitermachen. Und sehen sie zu, dass wir möglichst schnell wieder volle Leistung abrufen können. Seien sie bereit, auf Zuruf jederzeit alles aus der Maschine rauszuholen! Die Klingonen könnten uns ständig erneut angreifen. Irgendwo dort draußen lauern sie ...", ermahnte der Captain sie.  -  "Aye, Captain!"

Da kam ein Ruf von T`Vrell:

"Captain, eine Verbindung zur Break Even kann aufgebaut werden."

"Gut, T´Vrell, rufen sie sie!", forderte Decimus auf.

"Captain, Verbindung steht", antwortete T´Vrell promt.

"U.S.S. Break Even, hier spricht Captain Decimus Of TEN von der U.S.S. Primus One, Schiff der Sternenflotte! Wie ist ihr Status?",

begann Decimus.

Da erschien das Bild des Ferengi-Captains der Break Even auf dem Bildschirm ...

"Oh, ähm, hallo Sternenflotte", erwiderte der Ferengi, mit  typischer, dünner Stimme.

Decimus kam unwillkürlich die Frage in den Sinn, weshalb die Ferengi immer so klingen, als hätten sie etwas Gieriges in der Tonlage.

"Alles im Lot, Sternenflotte? Ich war gezwungen das Notsignal zu senden, dass sie hierherbrachte. Sonst hätte dieser verrückte Klingone mein Schiff pulverisiert !", druckste der Ferengie herum. Man hörte ihm an, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte, weil er es billigend in Kauf genommen hatte, dass ein anderes Raumschiff für ihn den Kopf hinhielt.

Decimus kam da ein wenig netter Gedanke, um den Ferengie einen kleinen Denkzettel zu verpassen:

"Nun, Captain, noch ist die Break Even nicht aus dem Schneider! Irgendwo dort draußen lauert noch das klingonische Kriegsschiff und kann jederzeit aus dem Hinterhalt zuschlagen. Auch ist zu vermuten, dass es Verstärkung herbei-gerufen hat. Es wäre möglich, dass ihr Alptraum noch wahr wird ..."

 

Er konnte sich nur schwerlich ein Grinsen verkneifen.

"Äh, ja, äh, Sternenflotte", antwortete der Ferengi mit einem Zittern in der Stimme.

"Sie werden doch in der Nähe bleiben und uns Schutz gewähren? - Und, nunja, da die Sternenflotte ja immer hilft und so, könnten sie mir helfen, mein Schiff zu reparieren? ... Ich bin ihnen überaus dankbar, dass sie mein Schiff und die Ladung gerettet haben, aber je schneller ich hier wegkomme, desto sicherer bin ich vor Kadek!", beendete er sein Verkaufsgespräch.

"Nun, Captain, ich werde sehen, ob sich da was machen lässt. Wir haben noch  etliche Schäden von dem Kampf mit den Klingonen zu beheben. Wenn meine Mannschaft eine Kapazität freisetzen kann, um sich um ihr Schiff zu kümmern, werden wir uns melden ...", legte Decimus mit müder Stimme nach.

 

"Aber Captain", stammelte der Ferengi verunsichert, "hat die Sternenflotte nicht die Verpflichtung, zivile Schiffe in Notsituationen zu unterstützen?"

"Das ist korrekt, Captain", bestätigte ihm Decimus, "allerdings gibt es da auch die Vorschrift 7B-C21, nach der ein Captain das Wohl seiner Crew immer im Auge behalten muss. Die Situation ist sehr kritisch und mein Schiff muss wieder in Kampfbereitschaft versetzt werden, sonst können wir ja schließlich auch ihr Schiff nicht schützen, wenn es zu einem erneuten Angriff der Klingonen kommt, einverstanden Captain?"

"Ähm, ja, Sternenflotte. Captain, ich habe hier noch ein Fass risanischen Wein im Lager, das ich ihnen gerne als Ausgleich für ihre Hilfe zukommen lassen möchte ...", setzte der Ferengi zur Verhandlung an.

Decimus fuhr dazwischen:

"Captain, ich muss mich nun weiter um die Belange hier auf dem Schiff kümmern. Ende, Break Even!"

Dann drückte er den Knopf zur Beendigung der Verbindung auf der Lehne des Captainsessels.

 

"Langsame Fahrt voraus zur Break Even. Scannen sie den Frachter nach Schäden", befahl er gleich darauf. Natürlich würde er sich umgehend um die Reparatur der Break Even kümmern, doch dies musste er dem Ferengi ja nicht auf die Nase binden. Sollte dieser doch ruhig noch etwas schwitzen.

 

"Captain, wir haben die Break Even erreicht. Habe den Antrieb stoppen lassen", informierte ihn Potter, sein weiblicher Steuermann.

"Gut, Potter. Halten sie ihre Finger ständig in Bereitschaft, um jederzeit wieder Energie auf den Antrieb geben zu können!", bestätigte er.

 

"Captain, hier Zarva. Habe die Daten der Break Even geprüft. Können die Reparatur schnell durchführen. Es sind nur einige Kleinigkeiten beschädigt.", meldete sich da seine verantwortliche Offizierin vom Maschinendeck aus.

"Es müssen nur ein paar Warpinduk-tionsspulen ausgetauscht werden. Von denen haben wir genug auf Lager, um ein paar davon abzugeben."

 

 

"Einverstanden, Zarva. Ausführen!", entgegnete Decimus.

 

Kurze Zeit später meldete sich wieder der Maschinenraum:

"Captain, Zarva hier. Die Reparatur der Break Even wurde abgeschlossen. Unsere ersten Prüfroutinen sind auch durchgelaufen und melden keine Fehler. Ich hoffe, ich kann in Kürze wieder volle Einsatzbereitschaft bestätigen."

"Captain, die Break Even meldet sich. Ich schalte auf den Bildschirm ...", meldete sich T´Vrell zu Worte.

"Äh, Primus One, danke für die Hilfe. Habe das Weinfass rübergebeamt. Werden uns jetzt schnellstens von hier zurückziehen. Würden ihnen gerne helfen, wenn wir könnten, aber ich sehe darin keinen Profit!"

"Captain, die Break Even ist auf Warp gegangen und hat das System verlassen. Wir sind nun allein. Haben sie sich inzwischen etwas bezüglich des getarnten Klingonenschiffs einfallen lassen?", bemerkte Flores zügig an.

"Fähnrich, erst benötige ich den abschließenden Status aus dem Maschinenraum, bevor ich über die taktischen Möglichkeiten abschließend urteile!", brummte Decimus verärgert, "Zarva, ich benötige endlich den abschließenden Bericht von ihnen!"

 

"Verstanden Sir, noch eine Minute, dann kann ich ihnen mehr mitteilen ...", funkte diese zurück.

 

"Captain, leider eine schlechte Nachricht. Die Stufe-2-Diagonse hat einen Fehler gefunden. Diverse Plasmainjektoren sind beim Angriff zerstört worden. Es sind Bauteile aus der Ebene-3-Regulatoren. Deshalb fiel es nicht gleich auf. Die Injektoren sind nicht mehr zu reparieren", legte Zarva das Ergebnis der Diagone dar.

 

"Haben wir ausreichend Ersatz?", fragte der Captain nach.

"Nein Sir, es fehlen uns ein paar. Captain, sie kennen sich ja selbst bestens aus. Der Bereich wurde durch einen Sprengsatz sabortiert. Deshalb ist der Schaden derart umfangreich. Wie sie sicher schon ahnen, ...

... können wir ohne vollständigen Austausch der beschädigten Injektoren nicht auf Warp gehen."

 

"Dann müssen wir ein paar Injektoren assimilieren", merkte er scherzhaft an.

 

"Captain?", fragte Zarva verunsichert nach.

 

"Flores, scannen sie das System nach Schiffwracks ab, die noch über funktionsfähige Injektoren verfügen könnten. Wäre ja gelacht, wenn wir keinen Ersatz auf diesem Schiffsfriedhof finden würden", erklärte Decimus, während er zeitgleich Flores instruierte.

"Verstehe, Captain, guter Einfall!", ließ Zarva von sich hören.

"Captain, neben den von uns zerstörten Raider konnte ich weitere Wracks ausfindig machen. Offensichtlich treiben die Klingonen schon etwas länger hier ihr Unwesen. Habe die drei aussichts-reichsten Wracks markiert. Potter könnte sie nun anfliegen", schloss Flores ab.

 

"Ausgezeichnet. Potter, voller Impuls zu den Wracks. Wir wollen keine Zeit verlieren. - Transporterraum, bereiten sie alles für die Entnahme der Plasmainjektoren vor!", setzte Decimus seine Befehle ab.

 

"Sir, Position nahe des ersten Wracks eingenommen", meldete Potter.

"Flores, konnten sie passende Injektoren lokalisieren"

"Ja, Captain. Habe die Koordinaten dem Transporter übermittelt", erwiderte Flores.

 

Decimus nickte zufrieden:

"R´raak, Ziele erfassen und direkt in den Maschinenraum übertragen!"

"Aye, Captain", meldete sich R´raak aus dem Tranporterraum, "Beam erfolgt gleich."

"Captain, das sind prächtige Plasmainjektoren vom Typ-R, sie wissen schon, die neue Generation von Salus-1, mit 3,7 Liter Durchfluss! Wir konnten davon ja einige in der Akademie genauer unter die Lupe nehmen. Die haben ja die abgeschirmten Tanks und eine neuartige Druckabfallinduktions-spule. Von denen waren sie damals doch so begeistert", richtete sich Zarva an den Captain.

 

"Erstklassig, Zarva. Die werden unsere Warpkern-leistung um 5,37 % bei maximalen Level erhöhen, ohne Gefahr einer Überhitzung! Sofort verbauen. Reicht die gefundene Stückzahl?", fragte Decimus nach.

"Nein Sir, für die Nebensysteme benötigen wir noch weitere 5 Injektoren", meldete Zarva.

"Schade. aber nicht zu ändern. Kümmern sie sich zusamen mit Flores und R´raak um den Abschluss der Beschaffung!", forderte Decimus.

 

"Aye, Captain", bestätigte Flores hinter ihm von ihrem Puls aus, "habe schon die restlichen Injektoren ausfindig gemacht."

 

"Durchführen, Flores", befahl er.

Decimus ging zu seiner Arbeitskonsole und ließ ein paar Berechnungen durch den Computer laufen. Anschließend schloss er einen Sensorenscan an. Dann brummte er zufrieden:

"T´Vrell, ich habe ihnen ein paar Daten gesendet. Bitte gegenprüfen und analysieren. Rückmeldung auf meiner Konsole!"

"Wird ausgeführt, Captain", antwortete sie bündig.

 

 

 

"Captain, alle benötigten Injektoren sind nun an Bord und der Austausch läuft bereits", informierte ihn Flores auf den kurzen Dienstweg.

 

"Aye, Kadett"

 

Einige Zeit später meldete sich Zarva aus dem Maschinenraum:

"Captain, der Einbau ist abgeschlossen. Wie ihnen sicher bewusst ist, müssen wir nun nochmals eine Level-1-Diagnose durchlaufen lassen, damit wir sicher sein können, dass uns der Warpkern nicht schon bei Warp 1 um die Ohren fliegt. Einverstanden?"

 

"Machen sie es so, Zarva", bestätigte Decimus.

"Captain, darf ich darauf aufmerksam machen, dass wir immer noch das Problem mit dem Störsender haben. Die Techniker waren die ganze Zeit mit dem Austausch der Plasmainjektoren beschäftigt", erinnerte Flores den Captain.

 

"Korrekt, Flores, die Techniker waren beschäftigt, doch ich hatte Zeit, mich des Problems anzunehmen. Ich habe die Ursache eingegrenzt und T´Vrell hat die Daten bestätigt und individualisiert", stellte Decimus fest, "wir haben drei klingonische Störsatelliten ausfindig gemacht, welche gut getarnt sind und die Langstrecken-Kommunikation unterbinden."

"Koordinaten der Satelliten an Steuermann übermittelt", informierte T´Vrell die Brückencrew.

 

"Potter, voller Impuls zu den Satelliten. Flores, Koordinaten ziehen und optimale Feuerleitlösungen vorbereiten", setzte der Captain seine Kommandos ab.

 

"Captain, wie kamen sie dahinter, dass es getarnte, klingonische Störsender sind?", fragte Flores verblüfft nach, während sie sich an die Arbeit machte.

"Nun, Flores, es wurde nichts auf der Akademie vermittelt, was hierauf vorbereiten konnte. Ich habe mich aus meinem reichhaltigen Borg-Erinnerun- gen bedient und eine besondere Wellen-modulation auf einer Funkwelle mit- geschickt, welche bei Auftreffen auf einen Empfänger reflektiert wird. An der Laufzeit bis zum Rückprall war zu erkennen, dass ein Satellit in der Nähe das Signal aufgenommen hatte. Dies verriet sowohl die Anwesenheit als auch die Position des Störsatelliten. Der Rest war dann einfach."

"Briliant, Captain", merkte T´Vrell an, "da hätte ich drauf kommen müssen. Wären sie später so nett, mir die Technik näher zu erläutern?"

 

"Captain", unterbrach Flores, "Feuerleitlösungen festgelegt."

 

"Gut, Flores. Sobald Schussreichweite erreicht ist, Feuer frei!", bestätigte er.

"Captain, drei Satelliten pulverisiert!", vermeldete Flores die Zerstörung der Zielobjekte.

 

"Saubere Arbeit, Flores. Vielleicht sollten sie auf einem Kreuzer als Richtschützin anfangen", fügte er scherzhaft an.

 

"Sir, vielleicht sollten sie wirklich demnächst ein Personalgespräch führen", erwiderte Flores angefressen.

 

"Captain, wir werden gerufen. Ein klingonisches Signal ...", meldete T´Vrell.

"Aufschalten!", bestätigte Decimus.

"Ich habe sie nicht vergessen, Sternen-flotte. Sehen wir doch mal, ob ihr Schiff einen weiteren Treffer standhält. Ich werde sie vaporisieren, vom Angesicht des Universums befreien!", brüllte der klingonische Captain zornig.

 

"Kadek, da sie immer noch hier sind, anstatt die Gelegenheit zur Flucht ergriffen zu haben, zeigt die Grenzen ihrer Fähigkeit zur Analyse einer Situtation auf. Nehmen sie ihre Worte mit ins Grab!", erwiderte Decimus kalt.

"Verbindung trennen, T´Vrell", beendete er den Schlagabtausch. Eine weitere Kommunikation mit dem Captain würde zu nichts Positivem führen. Er hatte nur beabsichtigt, Kadek weiter zu erzürnen, damit er aus seiner Wut heraus einen Fehler beging. Die größte Schwäche der Klingonen war ihre emotionale Unbeherrschtheit.

 

"Verbindung getrennt, Captain", bestätigte sie, "die Langstrecken-Kommunikation ist wieder funktions-fähig. Soll ich das Notsignal senden?"

 

"Machen sie es so", forderte er sie auf.

"Flores, versuchen sie einen Sensoren- scan nach Plasma. Das Kriegsschiff ist vermutlich gar nicht weit entfernt. Es besteht eine gute Chance, dass es Plasma durch die Beschädigungen verliert", wies Decimus an.

 

"Captain !", meldete Flores aufgeregt, "habe einen positiven Treffer der Sensoren zu melden. Unregelmäßiger Plasmaaustritt, 27 Kilometer Backbord. Das sind keine Überreste eines zerstörten Schiffs. Es muss das klingonische Kriegsschiff sein !"

 

 

"Gut gemacht, Flores. Halten sie mich auf dem Laufenden. Sobald es sich in Bewegung setzt oder die Plasmaspur verloren geht, melden sie unverzüglich !", wies Decimus an.

 

"Aye, Captain", hörte er Flores bestätigen.

 

"Ach und sorgen sie für geladene Torpedo- rohre!"

"Aye, Captain".

 

"Zavra, was ist mit dem Antrieb ?"

"Captain, in wenigen Minuten sind wir wieder voll einsatzbereit, wenn die Diagnose kein negatives Ergebnis aufweist !", kam es aus dem Maschinenraum.

 

"T´Vrell, schalten sie mich auf das gesamte Schiff !", wies er seine Kommunikations-offizierin an.

 

"Bestätigt, Captain", hörte er von der Seite T´Vrells klare Stimme.

"An alle Besatzungsmitglieder der Primus One. Gratulation zur hervorragenden Arbeit in dieser Notsituation. Doch nun heißt es, gegen einen Negh`Var zu bestehen, der dort draußen getarnt auf uns lauert. Dieser ist uns technisch überlegen, doch hat er seinen taktischen Vorteil vorloren! Wir werden ihm eine Falle stellen. Alle auf ihre Posten und volle Bereitschaft - dies ist ein stiller Stufe ROT Alarm. Schilde bleiben oben. Notenergie für die Phaser bereithalten. Torpedos geladen. Captain Ende!"

"Captain, was haben sie vor?", fragte Flores aufgeregt nach.

 

Decimus grinste:

"Wir werden diesen Kadek wegblasen! Wir werden uns nach OK aus dem Maschinen- raum mit vollen Impuls den Klingonen annähern, doch nicht direkt, sondern auf einen Punkt, 5 Kilometer Steuerbord des Kriegsschiffs. Es soll wie eine zufällige Annäherung erscheinen. Sobald wir in deren Schussreichweite gelangen, volle Schildenergie auf die bedrohte Schiffs-seite. Wir nähern uns auf unter 5 Kilometer an. Potter, sie halten mir die Klingonen schön auf unsere Phaser-breitseite ausgerichtet. Flores, auf meinen Feuerbefehl hin, legen wir los ...

Volles Phaserfeuer bis die Schilde runter sind und abschließend unseren verstärkten Torpedo auf die beschädigte Schildseite. Hoffen wir, dass sie dies nicht verdauen können! Alles klar, Brückcrew?"

 

Von allen Seiten hörte er die Bestätigung von den Konsolen seiner Brückenmann-schaft.


"Captain, zwei weitere Raider haben sich enttarnt und feuern auf uns!", meldete Flores plötzlich.

 

Ohne Aufregung reagiert Decimus:

"Beschossene Schilde stärken und das Schiff seitlich ausrichten. Geschwindigkeit auf halben Impuls und Energie in das Waffen-system umleiten. Sobald wir für Breitseite ausgerichtet sind, Phaserfeuer. Sind die Schilde runter, Frontalschwenk...

... und dann den  Torpedo hinterher! - Dies ändert nichts an der vorgegebenen Taktik bezüglich des Negh`Var! - Nur eine kleine Verzögerung."

Die Raider wurden vollkommen überrascht. Sie hatten wohl erwartet, auf einen unvor-bereiteten Gegner zu treffen. So kam es, dass sie innerhalb kürzester Zeit niedergekämpft waren.

"Captain, beide Raider zerstört", meldete Flores den Abschluss des Gefechtes.

"Beschädigungen?", fragte Decimus nach.

"Nein, Captain, keine Meldungen eingegangen. Die Schilde haben gehalten", erwiderte Flores.

"Potter, wieder voller Impus und zurück zur geplanten Taktik", befahl Decimus, "die wirkliche Herausforderung wartet noch auf uns!"

 

"Aye, Captain. Alter Kurs liegt an, voller Impuls", kam es von Potter.

"Captain, Disruptorfeuer aus der Tarnung heraus. Das ist der Negh´Var von Kadek. Die Anzahl der Strahlen- bänke ist eindeutig. Und Captain, ein weiterer Raider enttarnt sich!", meldet Flores überrascht.

 

Decimus blickte auf den Bildschirm:

"Potter, noch etwas drehen. Ich will eine perfekte Breitseite! ..."

"Aye, Captain", bestätigte sie

 

"FEUER !", kam einen Moment später Decimus Befehl zur Gefechtseröffnung.

"Volle Breitseite abgefeuert, Captain, Schilde des Negh`Var runter auf 37 Prozent ... 33 ... 26 ... 21 ... 12 ... Schilde runter!", kommentierte Flores.

"Schwenke frontal ein, Captain", meldete Potter.

"Verstärkter Torpedo abgefeuert Captain", bemerkte Flores, "Captain, Torpedo-einschlag auf unserem Backbordschild, runter auf 87 Prozent. Die haben den Torpedo zu früh abgeschossen!"

"Flores, den Raider mit den Phasern unter Beschuss nehmen. Melden, wenn Torpedo wieder abschussbereit", meldete Decimus sich zu Wort.

"Aye, Captain", kam die Bestätigung von Flores.

"Potter, Breitseite auf den Raider aus- richten und runter auf halben Impuls", befahl er die Kursänderung.

"Wird ausgerichtet und Pulsantrieb reduziert", kam es von Potter zurück.

"Captain, der Negh´Var hat durch den Torpedo einen äußerst schweren Treffer erlitten. Noch so ein Ding und seine enorme Hüllenpanzerung rettet ihn auch nicht mehr", berichtete Flores, was Decimus auf dem Bildschirm verfolgt hatte, "Torpedo in zwei Sekunden schussbereit."

"Captain! Kadek ist wieder in die Tarnung gegangen und entfernt sich mit hoher Geschwindigkeit.", fügte Flores an.

 

"Ärgerlich, Flores, aber nicht zu ändern. Potter, Frontal zum Raider ausrichten. Flores, Torpedo abfeuern, sobald wir uns in Schussposition befinden!", ließ Decimus vernehmen.

 

"Ausgerichtet", bestätigte Potter.

"Torpedo abgefeuert", antwortete kurz darauf Flores.

"Captain, der Raider wurde von dem Torpedo regelrecht zerrissen", kam es triumphierend von Flores aus Decimus Rücken.

"Captain, wir erhalten ein Signal der Sternenflotte, noch über Langstrecken-Kommunikation. Ein Schiff nähert sich mit maximaler Warpgeschwindigkeit. Es trägt die Kennung der U.S.S. Renown", kam Meldung von T´Vrell.

 

"OK, T´Vrell, schalten sie auf den Bildschirm", kommandierte Decimus.

"Hier spricht Captain Vo´Lok von der U.S.S. Renown. Wir haben ihr Notsignal aufgefangen und sind so schnell wie es uns möglich war hierhergekommen. Benötigen sie Hilfe?"

 

"Hier spricht Decimus Of TEN, vorläufiger Captain der U.S.S. Primus One. Wir befanden uns in einem Gefecht mit den Klingonen. Wir wurden von klingonischen Plünderern mit diversen Raidern und einem Negh`Var angegriffen. Wir waren gezwungen, alle Feindschiffe zu zerstören. Würden uns über weitere Anweisungen freuen", erwiderte Decimus.

"Ein klingonischer Captain muss schon sehr kühn sein, so weit in das Territorium der Förderation einzudringen. Wo ist Captain Taggart?"

 

"Captain Vo´Lok, der Captain wurde von den Klingonen gefangen genommen, als wir auf Anlass eines Notsignals zur Rettung hierhergeeilt und die Falle der Klingonen geraten sind. Er wurde auf den Negh`Var gebeamt und von dessen Captain, Kadek, getötet, nachdem er uns den Befehl zum Feuern erteilte. Er war ein sehr mutiger Mann!", berichtete Decimus.

 

"Haben sie seinen Befehl befolgt?", fragte Vo´Lok nach.

"Natürlich Sir, deshalb kam es ja zu dem Gefecht mit den diversen Schiffen der Klingonen."

"Dann sind sie also nun der Captain?", hakte Vo`Lok nach.

 

"Ja, Sir, in Vertretung", bestätigte er.

 

"Nun gut, wir werden sie zum Raumdock der Erde eskortieren."

 

"Captain Vo`Lok, noch befindet sich da draußen der Mörder von Captain Taggart. Sein Schiff ist schwer beschädigt und er ist mit Tarnung und hoher Geschwindigkeit geflohen, kurz bevor sie hier eintrafen!",

merkte Decimus vehement an.

"Sollte er sich nochmals blicken lassen, werden wir uns um ihn kümmern. Nehmen sie nun Kurs auf unsere Position. Renown Ende", befahl Vo´Lok.

"Ja, Sir", erwiderte Decimus. Innerlich war er verärgert.

Weshalb eigentlich? Weil es um Taggarts Mörder ging? Oder er eine Fehde mit Kadek begonnen hatte?

 

Wenn er logisch über die Situation nach- dachte, gab es überhaupt keinen Grund, Kadek jetzt weiter zu verfolgen. Er hatte das Schiff gerettet und auch den Ferengi-Frachter. Alle Angreifer wurden zerstört oder in die Flucht geschlagen. Es war Zeit, diese Mission abzuschließen.

Ihm wurde klar, dass er sich in den letzten Stunden vermehrt von Emotionen hat beeinflussen lassen. Wie konnte das geschehen. Er entschloss sich, sich nach seiner Rückkehr ausreichend Zeit zur Reflexion zu nehmen.

 

"Potter, nehmen sie Kurs auf die Renown. Voller Impuls", gab er schließlich den Flugbefehl

"Captain, auf den Sensoren ist wieder der Negh´Var aufgetaucht. Und er feuert auf die Renown!", meldete Flores aufgereget.

 

"Roter Alarm. Das für die I.K.S. Chot vorgegebene Angriffsprotokoll ist sofort wieder gültig", befahl Decimus umgehend.

 

"Captain, Schussreichweite erreicht", teilte Flores mit.

"Noch nicht ! Diesmal machen wir einen Blattschuss. Potter, bringen sie uns auf Breitseitenausrichtung und bei 5 km Distanz runter auf ein Viertel Impuls.

Flores, genau zu diesem Zeitpunkt maximale Energie auf die Phaser, auch alles aus den Notsystem. Wir warten, bis die Renown die Schilde des Klingonen angeschlagen haben. Das wird dann unserer Moment sein", plante er eiskalt den Untergang von Kadek.

"Schilde der Chot auf der uns zugewandten Seite runter auf 27 Prozent", informierte Flores.

"Bei 20 Prozent Breitseite, dann in Torpedoschussposition wechseln", legte Decimus fest.

"Breitseite abgefeuert, Captain. Schilde sind runter und Hülle beschädigt", teilte Flores mit.

"Torpedo feuer frei, sobald wir in Position sind", befahl Decimus.

"Torpedo abgefeuert", vermeldete Flores den Vollzug des Feuerbefehls.

"Endgültige Zerstörung, Captain", meldete Flores.

"Roten Alarm beenden", erwiderte der Captain. Dann drückte er den Knopf für schiffsweite Kommunikation, "an alle, der klingonische Negh´Var wurde von uns zerstört. Gratulation, gute Arbeit. Zurück zu den Reparaturen. Wir kehren nun in Begleitung der U.S.S. Renown zurück zum Raumdock der Erde. Captain Ende!"

"Captain Decimus. Famose Leistung mit einem Kleinkreuzer. Ich ahne, weshalb Taggart sie als Nummer Eins ausgewählt und in der Not zum Captain ernannt hatte.

Wir kehren nun gemeinsam zum Raum- dock der Erde zurück, aber zuvor muss ich noch die U.S.S. Khitomer hierüber informieren...

Einen Moment bitte, mein Kommunika-tionsoffizier meldet sich zu Worte ..."

 

"Wir bekommen keinen Kontakt zur Khitomer. Da stimmt etwas nicht. Wir werden zu ihrer letzten bekannten Position warpen und prüfen, ob sie Hilfe benötigen. Sie werden mich begleiten! Hiermit erhalten sie von mir die Feldbeförderung zum Captain. Wenn wir zum Raumdock der Erde zurückgekehrt sind, werden wir Admiral Quinn Bericht erstatten. Alles weitere entscheidet dann der Admiral."

"Jawoll, Sir", bestätigte Decimus.


Ende 3. Spieltag


 

weiter mit dem 4. Spieltag ...